Mit Buddy durchs hybride Praktikum
von OK
Auch wenn die beiden Wörter „Buddy“ und „hybrid“ im Alltag eher selten in Kombination verwendet werden, beschreiben beide zusammen mein Praktikum beim Institut für Parlamentarismusforschung (IParl) passend. Neben dem herzlichen Empfang im Kreis der Mitarbeiter*innen und spannenden Aufgaben, ist es vor allem diesen beiden Bestandteilen zu verdanken, dass sich meine Praktikumszeit mit möglichst wenigen Abstrichen in andere präcorona Erfahrungen einreiht.
Meine Vorstellung vom Praktikum beim IParl korreliert wohl mit dem, was sich gerade zahlreiche Menschen wünschen. Büroalltag mit Kaffeepausen und netten Gesprächen, die Berliner Möglichkeiten direkt nach der Arbeit bestmöglich in Form von zahlreichen Restaurantbesuchen oder kulturellen Veranstaltung auszukosten oder auch ein kühles Getränk im Kreise von Freunden oder kurzerhand gewordenen Freunden an der Spree nach Feierabend. So oder so ähnlich stellt man sich wohl den sozialen Praktikumsalltag vor. Für, diejenigen Leser*innen, die gerade nostalgisch auf vergangene Tage zurückblicken, lässt sich sagen: Es wird schon! Das ist zumindest mein Resümee meines zweimonatigen Praktikums.
Nach dreiwöchigem Homeoffice machte ich mich schließlich auf den Weg nach Berlin, um meine sechs bevorstehenden Wochen selbstverständlich unter Einhaltung der geltenden Regelungen im Berliner Büro zu verbringen. Hier entschieden wir uns aber dennoch dafür, dass ich mein Arbeitsplatz am heimischen Schreibtisch nur für zwei Tage in der Woche mit meinem Büro in der Mauerstraße am Checkpoint Charlie tauschte. Der Büroalltag wurde durch Masken, Selbsttests und Anwesenheitsplanung selbstverständlich so sicher wie unter den Umständen möglich geplant.
Auch wenn manche Erfahrungen verständlicherweise nicht möglich waren, erwies sich die Zeit als äußerst lehrreich und interessant. Von der Analyse qualitativer Befragungsdaten, Podcastaufnahmen bis hin zur Assistenz in Lehrveranstaltungen konnte ich Einblicke in die Arbeit des Instituts erhalten. Die intensive Nutzung von mehreren Kommunikationsmitteln und -kanälen ermöglichte es, Einsicht in die verschiedenen Arbeitsfelder des Instituts zu erhalten.
Warum hybrid mein Praktikum treffend beschreibt, sollte klar geworden sein. Doch was hat es mit dem Buddy auf sich? Dies beschreibt mit innovativem Namen, die im zweiwöchigen Rhythmus wechselnde Betreuung durch einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin. So konnte ich auch trotz Kontaktbeschränkungen dennoch mehrmals wöchentlich mit meinem Buddy in Kontakt sein – virtuell versteht sich. Dieser Kontakt ermöglichte mir auch persönlichere Gespräche, die sich sonst im Büroalltag aus sozialen Dynamiken oder beim Kaffee Nachfüllen ergeben, führen zu können.
Genauso freudig wie auf die äußeren Umstände des Praktikums blickte ich auf die inhaltliche Arbeit des Instituts vor Beginn meines Praktikums. Nachdem ich durch einen Interviewbeitrag im Fernsehen auf das IParl aufmerksam wurde, schaffte es bereits die Internetpräsenz, mich für die Arbeit und Ziele zu begeistern.
Ähnlich begeistert wie zu Beginn kann ich nun auch mein Praktikumsaufenthalt resümieren. Besonders die Einblicke in die wissenschaftlichen Abläufe, bei denen, in einem Moment mit methodischen Fachbegriffen hantiert wird und im Nächsten Projekte der Politischen Bildung besprochen werden, bereicherten die Arbeit. In dieser Manier gestalteten sich ebenfalls meine Aufgaben. Neben Rechercheraufträgen und der Arbeit mit Zahlen durfte ich ebenfalls meiner kreativen Energie freien Lauf lassen. Dabei waren die Mitarbeiter*innen stets offen für Wünsche oder Anregungen meinerseits.
Unter anderem deshalb lässt sich meine Zeit beim Institut als lehrreiche, tolle und den Horizont erweiternde Erfahrung zusammenfassen.
Svenja Samstag ist Studentin der Politikwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg.