CDU im RASTA Dome
Im Minutentakt halten die Busse vor der Halle der Basketball-Mannschaft von Rasta Vechta. Der Eingangsbereich und die Treppen sind zum Bersten gefüllt. An den 40 Akkreditierungspunkten kann es nicht schnell genug vorwärts gehen.
Volle Ränge und tosender Applaus sind in der Halle der Basketball-Mannschaft nicht ungewöhnlich. Von einer Aufstellungsversammlung der CDU-Kreisverbände Vechta und Cloppenburg mag man das nicht unbedingt erwarten. Am Abend des 3. Februar 2017 finden sich dort etwa 2.000 Parteimitglieder zusammen, um den Kandidaten/die Kandidatin für den gemeinsamen Wahlkreis zu küren. Dieser wird seit 1949 von der CDU mit Wahlergebnissen gewonnen, die so sonst nur die CSU in Bayern kennt. Der Wahlkreis im Oldenburger Münsterland gilt als eine CDU-Bastion, nicht zuletzt aufgrund seines hohen Katholikenanteils und seiner ländlichen Prägung. Wer hier für die CDU nominiert wird, hat das Bundestagsmandat daher ziemlich sicher. Da der bisherige Mandatsinhaber Franz-Josef Holzenkamp aus gesundheitlichen Gründen kein weiteres Mal antritt, liegt an diesem Abend eine besondere Spannung in der Luft, denn: ein klarer Favorit ist nicht auszumachen.
„Ein solches Verfahren gab es bei uns noch nie“, so der Tenor der Parteimitglieder. Dabei wird nicht nur die Kulisse, sondern vor allem die „echte“ Mitentscheidung und transparente Nominierung hervorgehoben. Seit Herbst 2016 hatten sich die vier Kandidierenden in beiden Landkreisen in vielen Veranstaltungen und Gesprächsrunden der Parteibasis vorgestellt und deren Fragen beantwortet. In der Basketball-Arena kommt es zum Showdown.
Nachdem sich die vier Bewerber in sorgfältig einstudierten Reden jeweils 15 Minuten lang um die Gunst der Mitglieder bemüht hatten, schreitet man zur Wahl. Jedoch erzielt zunächst niemand die notwendige absolute Mehrheit. Es folgt eine Stichwahl. Bei dieser setzt sich Silvia Breher mit 61 Prozent der Stimmen gegen Dr. Michael Steenken durch. Damit geht im Wahlkreis Cloppenburg-Vechta nun erstmals eine Frau für die CDU ins Rennen. Sie hat gute Chancen für das Direktmandat zum Deutschen Bundestag.