IParl auf 10. Graduiertenkonferenz Parteienwissenschaften (GraPa)
von OK
Seit nunmehr einer Dekade treffen sich Nachwuchswissenschaftler aus verschiedenen Regionen Europas einmal im Jahr auf der Graduiertenkonferenz Parteienwissenschaften am Institut für Deutsches und Internationales Parteienrecht und Parteienforschung (PRuF) an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Nach zwei lehrreichen Tagen in Düsseldorf bleibt festzuhalten, dass es der internationalen Parteienwissenschaft auch zukünftig an kreativen Ansätzen nicht mangeln wird. Besonders den Thematiken (Rechts-)Populismus und Innerparteiliche Demokratie wird in Deutschland wie auch Italien große Aufmerksamkeit beigemessen.
Der Eröffnungsansprache von Thomas Poguntke, Direktor des PRuF, folgte das erste Panel unter dem Titel „Members of Parliament“. Neben der Repräsentation nicht-sichtbarer Minderheiten in Großbritannien (Lea Bönisch, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) wurde ein Dissertations-Projekt zu Repräsentationsdefiziten in Ghana vorgestellt (Martin Acheampong, Otto-Friedrich-Universität Bamberg). Vom IParl stellte Daniel Hellmann (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) sein Projekt zur innerparteilichen Demokratie auf Parteitagen vor, bei dem er einen besonderen Blick auf die Wahl der Führungspersonen legen möchte. Im gleichen Panel präsentierte Kay Grunenberg (Technische Universität Chemnitz) seine Untersuchung der Entscheidungsprozesse von Parteitagsdelegierten. Ebenso mit verschiedenen Facetten der innerparteilichen Willens- und Entscheidungsbildung befassten sich Anne Küppers (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) und Dennis Michels (Universität Duisburg-Essen). Während erstere die Bedingungen für die Durchführung von Mitgliederversammlungen auf Landesebene erforscht, widmet Michels sich Online-Beteiligungsformen bei SPD und Grünen.
Die Themenvielfalt gehört zu den besonderen Merkmalen der GraPa, nicht zuletzt aufgrund der internationalen Ausrichtung. So fand am Freitagnachmittag eine Sektion zum Thema Parteienfinanzierung in Italien statt. Silvia Filippi (Universität Perugia) und Eduardo Caterina (Universität Pisa) stellten zwei unterschiedliche Bewertungsansätze für die jüngsten Gesetzesänderungen im italienischen Parteienrecht vor. Der zweite Tag begann mit zwei Panels, die unterschiedliche Perspektiven auf die veränderte Parteienlandschaft in Europa beleuchten sollten. So stellte Paolo Marzi (Universität Pisa) sein Vorhaben zu Euroskeptizismus in Regierungen vor, während Maria Giovanna N. Sessa (Universität Pisa) den Blick eher auf die Wähler von Mitte-Rechts-Parteien richtet.